Risotto zum Ersten Mai
Der beginnt heuer schon am 30. April, in einer obskuren Nische im Fischermätteli (manche meinen: die beste Boîte der Stadt) — heisst Axap Gula und lässt auch dienstags tanzen, Bamela Paywatch werfen Steine von den CDJs und trumpfen mit frisch gewaschenen Klamotten auf. «Bailefunk-Neo Perreo-Reggeaton-Bass». Bar ab 22 Uhr.
Natürlich empfehlen wir das Demonstrieren am 1. Mai sehr. Am Abend gern ins Rössli, wo Los Pepes aus England und Sex Organs aus Bern auflauern. Bern-Rosengarten 18:30, Konzerte ab 21 Uhr.
Oder enneda: Schade vom Bielersee, Egg Idiot im Leipziger Garageband-Format und O’Summer Vacation aus Kobe fragen sich, wo sie eigentlich gelandet sind, dazu gibts Risotto. Was zuerst war: Der Arbeiter:innenkampf oder das AI? Naja und jedenfalls, Bad Bonn, Mittwoch um 20 Uhr. Vereinet euch.
«Nicht das Ende der Arbeiterklasse beklagen, sondern ihren Widerstand feiern» — das Reitschulkino hat das filmische 1. Mai-Programm mit Louise-Michel, Factory To The Workers, Sorry To Bother You und Nae Pasaran. Freitag bis Sonntag zu verschiedenen Spielzeiten.
Verwegen Donnerstag: Das Trio Löwenzahnhonig (Mitteland) kommt. Rea (Jura) kommt. Heiko und Matto (Bern City) kommen. Pro specie rara oder ein entgleistes Urban Gardening-Geviert, wie immer kommen die Fragestellungen getarnt als Musik; gestutzte Blümchen, heilige Pflanzen und Neophyten den geschützten Domänen. Auf einzwei aufgespritzte Enzianlikör, am Donnerstag im Rössli, ab 21 Uhr.
Davor Geburtstag, Monbijou. Unser Lieblings splatz.space ist nun schon seit zwei Jahren ganz der Sache verschrieben. Oder sagt man den Sachen? Hinein, Monsieur Abendschein vom Verlag etk sperrt den Space auf und zaubert Dosenbiere aus der Campingtasche, die Calimochos spülen am Bordsteinstrand, hübsche Papiereditionen liegen auf. Donnerstag, Monbijoustrasse 69, ab 18:30.
Oh und ein Clubtipp: Casanora, Luz González und Frau Lou erkunden die obskuren Ecken der Turnhalle, Übertitel «Osmose», Subtext Bass, Indus, XP, Drone — it is gonna do you good. Im Progr am Freitag in die Nacht hinein.
Die Künstlerin Jeanne Spaeter überkam einmal die vielleicht gar nicht so verrückte Idee, herauszufinden, ob sich zwei zufällige Menschen per Vertrag lieben lernen könnten. Die Performance im Tojo letztes Jahr hatte für weitläufige Diskussionen gesorgt, jetzt kommt der Film: «Normal Love» von Yannick Mosimann – und in der Hauptrolle eben dieses Paar im Versuch. Mittwoch um 20:15, Sonntag um 20:30 Uhr im Kino Rex.
Vergessen Sie nicht das Tanzfest, am Mittwoch gehts los in der Grossen Halle.
Zum Schluss noch dies (irae): Big|Brave und Kee Avil aus Montréal sowie Aicher aus Kopenhagen malen den Himmel schwärzlich, der qualitative Überbau heisst End Hits. (Übrigens «Kee Avil, ich entsinne mich: An einen kalten Wintertag im Hamburger Hafen, vielleicht 2019? Es war auf einem angebundenden Schiff namens MS Stubnitz, knapp zehn Leute hörten zu und schwankten froh.») Im Dachstock am Montag, 20 Uhr.