Insta/nofilter: Bienengesänge

Gestern abend in der Dampfzentrale: Bern schwärmte nicht gerade aus, zum Spätprogramm des eben eröffneten Musikfestivals, aber ein wenig wie ein Bienenstock konnte es einem schon vorkommen, das Ein und Aus: Kesselhaus, Vorplatz draussen, Bar, Bänkchen. Drinnen eine maximal-kluge Videoarbeit von Robert Torche und Laurent Güdel (and wtf is Apian? Nein, diesem behaupteten KI-Künstler gehe ich nicht auf den Leim) über, unter anderem: Bienen, Träume, Machine Learning, Bewusstsein, Identifikation mit Tieren, epistemologische Anthropozentrismen…

Draussen ging es gedanklich entspannter und vor allem langsamer zu. Die wunderbar skulpturale Klanglandschaft des Chuchchepati Orchestra (Patrick Kessler, Julian Sartorius, Ludwig Berger) gab Rimski-Korsakows «Hummelflug» als Impro-Slowmo-Antiweltrekord. Man tauchte gern ein in dieses bedachtsame Grooven und Frickeln. Gemeinsames Element der formal sehr verschiedenen Arbeiten, die sich da kreuzweise erleben liessen, waren Feld- und Laboraufnahmen von Forschenden, die sich tatsächlich mit Bienen und Co. beschäftigen. Und man lernte: Bienen summen nicht einfach, sie singen.

Insta/nofilter: unverdaute, betrunkene, nachtwache Kultureindrücke. Rausgeschossen als gäb’s kein Morgen (dabei gibt es natürlich immer eins).