So ein Büro aufmachen

Kürzlich einen tollen Dokfilm gesehen, A Glitch in the Matrix. Was wenn die ganze Welt eine Simulation wäre? Ein zusehends salonfähiger Gedanke übrigens, im Silicon Valley. Und ein erstaunlich religiöser, weil man ja irgendwelche Überwesen annehmen muss, die für die ganze komplexe Maschinerie verantwortlich sind. Was unweigerlich zur Frage führt: Wozu der Aufwand? Was bewog den unbewegten Beweger? Schöner Moment auch, als im Film auf einmal Kafkas Prozess auftaucht: dieses Ohnmachtsgefühl, dass da stoisch ein Apparat am Funktionieren ist, im Hintergrund, und man wird mittenhinein verwickelt und versteht weder das Wie noch das Warum. And there’s no escape – keine Redpill/Bluepill-Spülung wie bei Neo.

Aber zurück nach Bern, apropos Escape. Kafkaesk geht es auch im Büro für Bürokratie zu, im Rahmen des RaBe-Fünfundzwanzigsten:

Das Publikum wird zu Beginn der Vorstellung verhaftet und in einem Labyrinth der Willkür festgehalten. Leider kennen sie den Grund der Verhaftung nicht. Sie müssen sich aus einem theatralen Escape-Room-Spiel befreien, bevor ein riesiger Rabe ihre Ideale auffressen wird.

RaBe essen Ideale auf? Dass Amtliches nicht zwingend beengend sein muss zeigt das unlängst gegründete Amt für Ermöglichung. Wie kann man Kulturförderung anders angehen? fragten sich unter anderem Sarah Sartorius (Ex-Kulturagenda) und Kunst-Tausendsassa Till Könneker. Und finden Antworten:

Das Amt für Ermöglichung agiert intermediär zwischen Gönner*innen und Kulturschaffenden. Wir öffnen Türen und vermitteln Kooperationen. Wir streben eine direkte, unbürokratische und schnelle Unterstützung und Förderung an. Alle unsere Projekte zielen darauf, die Förderung einfacher zu gestalten.

Hoch die Tassen!

Für das Escape-Game wird übrigens noch Testpublikum gesucht, am Freitag Abend und am Montag Nachmittag.